05 Mai, 2024

Wie gesund ist dein Atem?

Autoren
Frank Thömmes
Wie gesund ist dein Atem?

Atmen ist Leben

Wann hast du das letzte Mal richtig tief eingeatmet oder hattest Atemprobleme, die dir bewusst wurden? Atmen kann in manchen Situationen sehr intensiv gespürt werden, läuft aber meistens unbemerkt ab. Atemaktivität und alle damit verbundenen physiologischen Konsequenzen begleiten uns unser ganzes Leben und bieten bei richtiger Nutzung große Gesundheitspotentiale in sich. Aber beginnen wir am Anfang.

Den ersten richtigen Atemzug macht ein Neugeborenes, wenn sich der Brustkorb entfalten kann und nicht mehr im Geburtskanal steckt. Wenn sich der Brustkorb nach der Geburt wieder ausdehnen kann, holt das Kind das erste Mal Luft. Sofort nach dem ersten Atemzug stellt sich der kindliche Kreislauf um: Der Zugang von den Blutgefäßen im Bauch des Kindes zur Nabelschnur verschließt sich und von diesem Tag an atmen wir bis zum letzten Atemzug unseres Lebens durch Mund oder Nase.

Säuglinge atmen die ersten Monate hauptsächlich durch die Nase und die Fähigkeit durch den Mund zu atmen entwickelt sich in den ersten Monaten. Ist die Nase verstopft, fällt ihnen das Atmen schwerer und sie werden schnell müde. Schon in den ersten Monaten erkennt man den Zusammenhang zwischen Atmung und allgemeinem Wohlbefinden. Babys atmen entspannt rhythmisch mit dem Bauch durch die Nase.

Fakten zum Atmen

Unsere Atemfrequenz ist sehr variabel. Im Ruhezustand: Ein Erwachsener atmet durchschnittlich etwa 10 bis 15 Mal pro Minute ein und aus. Atemvolumen: etwa 6 bis 9 Liter Luft pro Minute; pro Atemzug ca. 0,5 Liter. Pro Tag sind es ca. 20.000 Atemzüge und 12,5 Kubikmeter Luft. Pro Jahr 7,3 Millionen Mal usw. Bei hoher Belastung können daraus auch 40-Atemzüge werden. Atmen begleitet uns also ein Leben lang und ist nötig, um unseren Körper situationsgerecht mit Sauerstoff zu versorgen.

Atmen kann sich ändern

Viele Einflüsse des Älterwerdens beeinflussen und verändern unsere Atemmuster. Einige Dinge sind natürlich vorgegeben, andere verursacht.

Neben Erkrankungen, Verletzungen, Traumata oder Operationen gehören auch selbstverursachte Gründe wie eine ungesunde Umgebung und Verhaltensweisen dazu. Diese reichen von Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht, Stress, sitzende Tätigkeiten bis hin zu Krankheiten.

Vieles davon führt zu einer nicht durch Bewegung verursachten beschleunigten Atmung, häufig durch den Mund. Jede regelmäßige Aktivität des Körpers führt zu Anpassungen. Der Körper unterscheidet dabei leider nicht zwischen gesund und ungesund. Die Atmung findet dann wenig effizient statt und das hat vielfältige negative Konsequenzen. Verspannungen, schlechtere Haltung, ungenügende Versorgung mit Sauerstoff bis hin zu lebensgefährdenden Atemaussetzern können die Folge sein und Symptome weiter verstärken.

Atmen signalisiert Gesundheit

Eine gesunde Atmung wird man kaum hören, da sie langsam, regelmäßig und geräuschlos erfolgt. Selbst bei Anstrengung funktioniert sie gut und reguliert sich auch schnell wieder zur Ruhe. Lautes Atmen während des Tages, bei Belastung oder nachts ist also ein Warnzeichen und kann als Warnung für eine Vielzahl an gesundheitlichen Problemen gedeutet werden. Das Atmen gehört zu den Vitalzeichen wie dem Herzschlag und der Sauerstoffsättigung des Blutes, ist eng mit Ihnen verbunden und sollte immer wahrgenommen werden. Wir atmen ständig und denken zu wenig darüber nach.

Aber Atmen kann auch große gesundheitsfördernde Effekte auslösen. Mit dem richtigen Atmen lässt sich kurzfristig Entspannung einleiten, was wiederum viele weitere positive Empfindungen im Körper und Geist triggert. Richtiges Atmen kann auch enorme Kraft- und Energiepotentiale eines Menschen freisetzen. Hier sind Technik, Konzentration und Ausdauer gefragt. Hast du deinen Atem schon mal bewusst trainiert und eingesetzt, um bestimmte Ziele zu erreichen?

Meine besten Tipps für eine bessere und gesunde Atmung

  1. Sorge für eine freie, saubere Nase! Egal ob Schmutz, Pollen, Krankheitserreger oder klimatisierte Räume, vieles kann die Nase reizen. Und durch eine verstopfte und gereizte Nase atmet es sich nicht gut. Zudem sind Folgeerkrankungen wie Erkältungen deutlich häufiger. Spüle täglich deine Nase mit einer Nasendusche mit Salzlösung. Ich nutze diese Nasendusche.
  2. Atme häufiger ruhig durch die Nase und in den Bauch! Dadurch nutzt dein Atmen mehr Volumen und bewirkt positive Einflüsse auf den Beckenboden, das Zwerchfell, den Brustkorb und deine Schulterblätter.
  3. Meide schlechte Luft! Ob trockene Luft in Räumen oder Autos oder schlechte Luft am Arbeitsplatz oder wo auch immer. Atme so oft wie möglich saubere Luft ein, am besten in der Natur.
  4. Beobachte deine Atmung und nehme sie so oft wie möglich wahr.

Mache regelmäßig bewusste Atemübungen. Zum Start kann ich dir meine beiden Atemworkouts empfehlen.

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In diesen jeweils 30-minütigen Übungsvideos stelle ich die besten Übungen zum Mitmachen vor. Damit lernst du alle Möglichkeiten kennen, wie du dein Atmen und damit deine Gesundheit verbesserst. Viel Erfolg!

Outdoortraining, Atmung, Physiologie
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