04 Feb., 2025

Fersensport

Autoren
Frank Thömmes
Fersensport

Eine im Alltag und Sport und bei fast 10% der Bevölkerung immer wieder auftretende Beeinträchtigung des Gehens und Laufens ist der Fersensporn. Da die direkten Ursachen fast immer unbekannt und die Probleme lang anhaltend sind, hier ein paar Fakten und meine persönliche Erfahrung dazu. Betroffen sind häufig Menschen, die viel stehen müssen, übergewichtig sind oder/und dazu enges Schuhwerk tragen. Aber auch alle anderen kann es treffen.

Unser Fuß ist ein anatomisches Geflecht aus vielen Knochen, Bändern und Sehnen. Da er als Standfläche maximal beweglich und stabil sein muss ist er mit vielen faszialen Zuglinien versehen. Der wichtigste Kraftverteiler dabei ist unsere Plantarfaszie, die sich unter dem Fuß befindet. Drei Dinge sind dabei zu beachten. Was machen wir mit dem Fuß, auf welchen Untergründen bewegen wir uns und welches Schuhwerk tragen wir dabei.

Der medizinische Fachbegriff des Fersensporn ist Plantarfasziitis. Dies gibt uns den Hinweis, das es sich um eine entzündliche Reaktion einer Faszie handelt, in diesem Fall ist ed die genannte Plantarfaszie. Eine Bindegewebsschicht, die unter dem Fuß Kräfte der Bewegung und dem Gewicht des Körpers verteilt.

Fasziitis beschreibt den entzündlichen Prozess des Gewebes. Entzündungen entstehen meist durch dauerhafte Fehl- oder Überlastungen und sind eine Reaktion des Körpers zur Regeneration. Bleibt die Ursache aber bestehen, können Entzündungen sehr lange anhalten, sich verschlimmern oder sogar chronisch werden.

Im Fall der Plantarfaszie manifestiert sie sich diese Entzündung meist an einem Ansatzpunkt dieser Faszie am Fersenbein. Besteht diese Überlastung schon sehr lange, kann es sich zu einem Fersensporn ausweiten, der sich anfühlt wie eine knöcherne Auswuchtung. Er ist deutlich sicht- und tastbar und kann gerötet, druck- und schmerzempfindlich sein. Neben dem Bewegungsschmerz kann durch den Druck des Schuhs die Problematik verstärkt werden.

Der klassische Therapieansatz besteht meist aus entzündungshemmenden Medikamenten,
polsternden Unterlagen bis zu orthopädischer Einlagenversorgung. Danach folgen Stoßwellentherapien, Ultraschallanwendungen oder punktuellen Massagen, die aber alle zu kurz gedacht sind und höchstens unterstützend oder beschleunigend wirken können. Im ungünstigsten Fall droht sogar eine Operation.

Fersenspornprobleme sind hausgemacht, man muss nur die Ursache angehen!



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Nun aber zur Lösung:
Als Ursache hatten wir bereits eine Fehl- oder Überlastung des Fußes bzw. der Platarfaszie definiert. Die Reaktion der Faszie darauf verschlimmert leider die Beschwerden.

Kurzfristig können Entlastung, anderes Schuhwerk, Kälte oder muskuläre Entspannung durch Massagen Entlastung bringen.
Unser Fuß braucht aber Bewegung und muss beweglich bleiben. Jegliche Form von Fußmobilisationsübungen sind hilfreich, ebenso gezielte Dehnübungen der Fußsohle und der Wadenmuskulatur.

Die Waden- bzw. sogar die Beinmuskulatur sind wichtig, da die Plantarfaszie über Zug- und Druckspannungen mit der gesamten hinteren muskulären Kette des Körpers verbunden ist und jede Verspannung in dieser Kette Auswirkungen auf die gesamte Kette haben kann.

Ziel muss sein, das Spannungs- und Zugfehlverhalten an der schmerzenden Stelle zu korrigieren. Sobald dies erfolgt, bildet sich der Fersensporn zurück!

Solange dies nicht der Fall ist, wird der Körper sich über Kompensationsbewegungen immer einen Weg suchen, sich dennoch möglichst schmerzfrei zu bewegen, was wiederum negative Konsequenzen an anderer Stelle des Körpers haben kann.

Die Probleme können monatelang anhalten! Sie werden aber verschwinden!




Ich habe die besten Übungen gegen einen Fersensporn in diesem Video zusammengefasst.

Laufen, Anatomie
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