30 Apr., 2024

Highly processed - Wie stark verarbeitete Lebensmittel krank und übergewichtig machen

Autoren
Katrin Böning
Highly processed - Wie stark verarbeitete Lebensmittel krank und übergewichtig machen

In unserer hektischen Welt suchen viele nach schnellen Lösungen, um Gewicht zu verlieren oder den alltäglichen Stress zu bewältigen. Oft greifen wir dabei unbewusst zu stark verarbeiteten Lebensmitteln, die einfach verfügbar und bequem sind. Doch was viele unterschätzen: Diese Produkte tragen nicht nur zur Gewichtszunahme bei sondern steigern auch das Stresslevel. Der Schlüssel zur langfristigen Gesundheit liegt in einer minimal verarbeiteten, vollwertigen Ernährung – und hier erfährst du, warum.

Was sind stark verarbeitete Lebensmittel?

Stark verarbeitete Lebensmittel sind solche, die viele Zusatzstoffe, Konservierungsmittel und unnatürliche Zutaten enthalten. Als Faustregel kann gelten: Enthält ein Lebensmittel mehr als 5 Zutaten gilt es als stark verarbeitet.

Beispiele sind Fast Food, Süßigkeiten, Fertiggerichte oder Softdrinks. Diese Lebensmittel haben häufig eine hohe Energiedichte und sind arm an Nährstoffen, was bedeutet, dass sie viele Kalorien, aber wenig Vitamine und Mineralstoffe liefern. Ihr hoher Zucker- und Fettgehalt kann den Körper unter Dauerstress setzen, indem sie den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und dann abrupt abfallen lassen.

Laut der National Institutes of Health (NIH) tragen verarbeitete Lebensmittel zur Gewichtszunahme bei, indem sie den Appetit steigern. In einer Studie wurde festgestellt, dass Menschen, die verarbeitete Lebensmittel konsumieren, mehr Kalorien zu sich nehmen, als sie tatsächlich benötigen, und in kürzerer Zeit an Gewicht zulegen.

Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Stress

Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten oft hohe Mengen an Zucker, ungesunden Fetten und Zusatzstoffen, die das Stressniveau in unserem Körper erhöhen können. Zucker verursacht nach seinem Verzehr einen schnellen Anstieg des Blutzuckers, gefolgt von einem schnellen Abfall. Diese Schwankungen belasten das hormonelle System und führen zu Schwankungen im Energielevel, die sich als Stress oder Nervosität bemerkbar machen.

Eine vollwertige, minimal verarbeitete Ernährung hingegen unterstützt den Körper bei der Stressbewältigung. Diese Art der Ernährung versorgt den Körper mit stabilen Energiequellen und allen wichtigen Mikronährstoffen, die für eine gesunde Hormonproduktion notwendig sind. Besonders Nahrungsmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen und Antioxidantien sind, wie Nüsse, Blattgemüse und Beeren, können die körpereigene Stressreaktion dämpfen und Entzündungen reduzieren.

Wie verarbeitete Lebensmittel zur Gewichtszunahme führen

Stark verarbeitete Lebensmittel beeinflussen das Sättigungsgefühl negativ. Ihr hoher Zucker- und Fettgehalt aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn, was dazu führt, dass wir immer mehr davon essen möchten. Viele dieser Lebensmittel sind so konzipiert, dass sie uns „süchtig“ machen und das natürliche Gefühl der Sättigung umgehen.

Im Gegensatz dazu unterstützen vollwertige Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und gesunde Fette den natürlichen Sättigungsmechanismus. Ballaststoffe in unverarbeiteten Lebensmitteln verlangsamen die Verdauung und sorgen dafür, dass wir uns länger satt fühlen. Gesunde Fette, wie sie in Avocados oder Nüssen vorkommen, liefern Energie, ohne Heißhungerattacken auszulösen. Das macht es einfacher, ein gesundes Gewicht zu halten, ohne das Gefühl zu haben, ständig Hunger zu haben.

Vollwertige Ernährung: Ein natürlicher Stresspuffer

Eine vollwertige Ernährung trägt nicht nur zur Gewichtsregulation bei, sondern wirkt sich auch positiv auf die Stressbewältigung aus. Lebensmittel wie dunkles Blattgemüse, Nüsse und Samen sind reich an Magnesium, einem Mineral, das bei der Stressbewältigung hilft. Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Leinsamen können Entzündungen im Körper reduzieren und gleichzeitig die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol regulieren.

Darüber hinaus fördern unverarbeitete Lebensmittel eine gesunde Darmflora. Eine gesunde Darmflora wiederum beeinflusst die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, das für unser Wohlbefinden verantwortlich ist. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass der Zustand des Darms unser Stressniveau und unsere psychische Gesundheit direkt beeinflusst.

Fazit: Qualität vor Quantität

Eine minimal verarbeitete, vollwertige Ernährung hat nicht nur einen großen Einfluss auf dein Gewicht, sondern auch auf deine Fähigkeit, Stress zu bewältigen. Indem du Lebensmittel wählst, die so naturbelassen wie möglich sind, versorgst du deinen Körper mit allen Nährstoffen, die er braucht, um sich wohlzufühlen und gesund zu bleiben. Stark verarbeitete Lebensmittel hingegen führen zu mehr Stress, mehr Gewicht und langfristig zu einem ungesunden Lebensstil. Setze auf Qualität und spüre den Unterschied.

Quellen:

  1. Hall, K. D., et al. (2019). "Ultra-Processed Diets Cause Excess Calorie Intake and Weight Gain: An Inpatient Randomized Controlled Trial of Ad Libitum Food Intake." Cell Metabolism.
  2. Harvard T.H. Chan School of Public Health. (n.d.). "The Nutrition Source: Ultra-Processed Foods."


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