
Wenn du dich entschieden hast, einen gesünderen Lebensstil zu starten, ist die Kontrolle deines Blutzuckerspiegels ein entscheidender Schritt. Dabei spielt das Hormon Insulin eine zentrale Rolle. Doch was passiert eigentlich bei den sogenannten Insulinspitzen – und warum gelten sie als ungesund?
Was ist Insulin und warum gibt es “Spitzen”?
Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, sobald Zucker (Glukose) ins Blut gelangt.
Seine Aufgabe ist es, den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu schleusen, wo er als Energie genutzt oder gespeichert wird. Wenn du viele schnelle Kohlenhydrate oder Zucker zu dir nimmst, steigt der Blutzuckerspiegel rasch an – und dein Körper reagiert mit einer Insulinspitze: einer plötzlichen, starken Ausschüttung von Insulin.
Das Problem: Diese wiederholten und hohen Insulinausschüttungen können auf Dauer deine Gesundheit beeinträchtigen.
Warum sind Insulinspitzen schädlich?
Die Forschung zeigt, dass Insulinspitzen langfristig negative Auswirkungen auf den Körper haben können:
1. Förderung von Insulinresistenz
Häufige Insulinspitzen überfordern die Insulinrezeptoren deiner Zellen. Die Folge: Die Zellen reagieren schlechter auf Insulin, es entsteht eine Insulinresistenz. Das ist eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes (Gerich, 2002).
2. Schädigung der Blutgefäße
Wiederholte Blutzucker- und Insulinspitzen belasten die Blutgefäße und können zu Endothelschäden führen. Diese Schädigungen erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Ogiso et al., 2022). Besonders problematisch: Die Kombination aus Insulinresistenz und Glukosespitzen verstärkt diesen Effekt.
3. Erhöhte Entzündungswerte und oxidativer Stress
Hohe Insulinwerte fördern die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren und erhöhen den oxidativen Stress, was chronische Entzündungen und Zellschäden begünstigt (Pietro, 2016).
4. Fettansammlung und Gewichtszunahme
Insulin blockiert den Fettabbau und fördert die Fettspeicherung. Wenn der Insulinspiegel häufig hoch ist, wird die Fettverbrennung gehemmt, was langfristig zu einer Gewichtszunahme führen kann (Sedwick, 2013).
5. Beeinträchtigung der Mikrozirkulation
Kurze, aber starke Blutzuckerspitzen können die Durchblutung des Gewebes verschlechtern, insbesondere bei Menschen mit Diabetes. Dies kann die Sauerstoffversorgung der Zellen einschränken (Khodabandehlou et al., 1998).
Was bedeutet das für dich?
Wenn du häufig Lebensmittel mit einer hohen glykämischen Last isst, löst du regelmäßig Insulinspitzen aus. Auf Dauer kann das nicht nur deine Energie und Konzentration beeinflussen, sondern auch zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.
5 Tipps, um Insulinspitzen zu vermeiden:
1. Setze auf komplexe Kohlenhydrate – Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse sorgen für einen langsameren Blutzuckeranstieg.
2. Kombiniere Kohlenhydrate mit Proteinen und Fetten – Das verlangsamt die Aufnahme von Zucker ins Blut.
3. Vermeide zuckerhaltige Getränke und Snacks – Sie lassen den Blutzuckerspiegel besonders schnell steigen.
4. Achte auf die Portionsgrößen – Kleine, ausgewogene Mahlzeiten sind besser als riesige Kohlenhydratportionen.
5. Bewege dich regelmäßig – Bewegung hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
Fazit: Ein stabiler Blutzuckerspiegel hält dich länger gesund.
Wiederholte Insulinspitzen sind eine Belastung für deinen Stoffwechsel, deine Blutgefäße und dein Herz-Kreislauf-System. Wer sie vermeidet, senkt das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten und fühlt sich im Alltag fitter und energiegeladener.
Hörempfehlung für dich: "Insulinresistenz: Wenn Zucker zum Problem wird. Mit Daniela Schumacher"
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