02 Mai, 2024

Insect Protein - Essen wir 2030 alle Mehlwürmer?

Autoren
Katrin Böning
Insect Protein - Essen wir 2030 alle Mehlwürmer?

Die Zukunft des Proteins: Warum Insektenprotein eine nachhaltige Lösung sein könnte

Speiseinsekten gehören für mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung ganz selbstverständlich auf den Speiseplan, weil sie schmecken, nahrhaft und vergleichsweise gut verfügbar sind: Insektenprotein gilt als eine vielversprechende Proteinquelle der Zukunft. Mit ihrem hohen Proteingehalt, ihrer schnellen Vermehrung und ihren geringen Umweltauswirkungen im Vergleich zu herkömmlichem Vieh könnten Insekten eine nachhaltige Alternative zur Deckung unseres Proteinbedarfs bieten. Produkte wie Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken werden bereits in einigen Regionen der Welt als Nahrungsmittel genutzt, und ihre Popularität nimmt weltweit zu.

Als ganzheitliche Gesundheitscoach und Befürworter einer nachhaltigen Lebensweise liegt es mir am Herzen, über innovative Lösungen zu informieren, die nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die Umwelt positiv beeinflussen können. In diesem Blogbeitrag möchte ich die Vorteile von Insektenprotein hervorheben und aufzeigen, warum es eine vielversprechende Option für unsere Ernährung sein könnte.

Warum Insektenprotein?

Insekten zeichnen sich durch ihren hohen Proteingehalt aus, der mit dem von herkömmlichem Vieh vergleichbar ist. Darüber hinaus benötigen sie wesentlich weniger Ressourcen wie Wasser, Land und Futter für ihre Aufzucht. Während die Viehzucht einen erheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlässt und zur Entwaldung, Wasserverschmutzung und Treibhausgasemissionen beiträgt, sind Insekten eine ressourcenschonende Alternative.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein

Als Befürworter von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein ist es mir ein Anliegen, auf die Umweltauswirkungen unserer Ernährung hinzuweisen. Durch den Verzehr von Insektenprotein können wir dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck unserer Ernährung zu reduzieren und die Belastung für unseren Planeten zu verringern. Insekten benötigen weniger Platz, Wasser und Futter als herkömmliches Vieh und produzieren deutlich weniger Treibhausgase. Insofern die Insekten mit organischen Reststoffen(z.B.: Obst- und Gemüseabfälle, Gartenabfälle, Lebensmittelabfälle) gefüttert werden, ist Insektenprotein eine umweltfreundlichere Alternative zu den meisten klassischen tierischen Proteinquellen. Zuchtanlagen zur Insektenproduktion sind mittlerweile weitgehend automatisierte Systeme und ermöglichen eine genaue Regulation von Temperatur, Feuchtigkeit und Futterzufuhr. Technologieunternehmen der klassischen Nutztierhaltung und auch Agrar-StartUps entwickeln die Anlagen zur Insektenmast stetig weiter. Das Münchner Agrar-Start-up farminsect zum Beispiel macht Landwirte zu Insektenzüchtern und schließt so Lücken in der Kreislaufwirtschaft. Reste, die in der Lebensmittelproduktion entstehen werden nicht mehr vernichtet, sondern in der eigenen Insektenzucht eingesetzt. Diese wiederum dienen den Nutztieren als Futter und brauchen anders als z.B. Soja weniger Fläche und weniger Wasser.

"Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Dabei helfen uns Insekten beim Schließen von regionalen Kreisläufen, die mit herkömmlichen Nutztieren nur schwierig erreichbar sind. Insekten erzeugen dabei hochwertiges Eiweiß für die Verwendung als Futtermittel und Lebensmittel.“ Professor Wilhelm Windisch, Technische Universität München (TUM)

Die Verfütterung von Insektenprotein an Nutztiere wie Schweine, Rinder und Geflügel ist gesetzlich reguliert. Sieben Insektenarten sind aktuell (Stand 2024) als Futter zugelassen und sollen eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Futtermitteln wie bspw. Sojamehl bieten. Weil Insekten als Futtermittel den Bedarf an importierten Proteinquellen senken könnten, könnten sie die Umweltbilanz der Landwirtschaft zusätzlich verbessern.

Gesundheitliche Vorteile

Neben den Umweltvorteilen bietet Insektenprotein auch eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile. Es ist reich an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen und Zink.Essbare Insekten sind eine exzellente Quelle von Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen. In allen Insekten kommen einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor. Außerdem haben sie ähnlich viel Protein wie das Fleisch von Rind, Schwein oder Pute. Gefriergetrocknet haben sie sogar einen deutlich höheren Proteingehalt. 

Fazit: Die Zukunft des Proteins

Insgesamt zeigt sich, dass Insektenprotein eine vielversprechende Proteinquelle der Zukunft sein könnte. Mit seinen zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen und seiner positiven Auswirkung auf die Umwelt bietet es eine nachhaltige Lösung für die steigende Nachfrage nach Protein.

Lebensmittel, die Insekten enthalten, müssen dies in ihrer Zutatenliste klar und verständlich kennzeichnen. Dabei müssen der lateinische und der deutsche Name genannt werden. Zusätzlich muss angegeben werden, in welcher Form das Insekt verwendet wurde, zum Beispiel Pulver oder Paste. Für alle im Rahmen der Novel-Food-Verordnung zugelassenen Insekten sind zudem Maßnahmen zur Allergenkennzeichnung und Keimreduktion vorgeschrieben.

Mit einer wissenschaftlich fundierten und ganzheitlichen Herangehensweise unterstütze ich meine Kunden dabei, ihre Ernährungsgewohnheiten zu optimieren und eine nachhaltige Lebensweise zu pflegen. Insektenprotein könnte dabei zukünftig eine wichtige Rolle spielen.

Ist es also Zeit, eventuelle Vorbehalte gegen Insektenprotein über Board zu werfen? Wie stehst Du dazu? Schreib mir gerne eine Nachricht!

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