22 Apr., 2024

Feuer löschen - So wirst du stille Entzündungen im Körper los

Autoren
Katrin Böning
Feuer löschen - So wirst du stille Entzündungen im Körper los

Entzündungen als natürliche Reaktion: akute vs. chronische Entzündungen

Entzündungen sind eine natürliche und wichtige Reaktion des Körpers auf schädliche Reize, wie zum Beispiel Infektionen, Verletzungen oder Fremdkörper. Sie dienen dazu, die Heilung und Reparatur von Gewebeschäden zu unterstützen und den Körper vor weiteren Schädigungen zu schützen. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen akuten und chronischen Entzündungen.

Akute Entzündungen sind kurzfristige und gut kontrollierte Entzündungsreaktionen. Sie treten schnell ein und werden in der Regel durch bestimmte Reize ausgelöst. Typische Symptome einer akuten Entzündung sind Rötung, Schwellung, Hitze, Schmerz und Funktionsverlust des betroffenen Gewebes. Die Entzündungsreaktion ist darauf ausgerichtet, die Infektion zu bekämpfen oder die Gewebereparatur zu unterstützen. Sobald der Heilungsprozess abgeschlossen ist oder der schädliche Reiz beseitigt wurde, klingen die Symptome ab und die Entzündung klingt ab.

Im Gegensatz dazu sind chronische Entzündungen langanhaltende Entzündungsreaktionen, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Sie können Monate oder sogar Jahre andauern. Chronische Entzündungen können durch anhaltende Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder anhaltende Reizstoffe wie Rauchen oder Umweltgifte verursacht werden. Im Gegensatz zur akuten Entzündung kann die chronische Entzündung zu einer schädlichen Wirkung auf das umliegende Gewebe führen. Die Symptome einer chronischen Entzündung können subtiler sein und sich im Verlauf der Zeit allmählich verschlechtern. Beispiele für Erkrankungen, die mit chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht werden, sind rheumatoide Arthritis, chronische Darmerkrankungen und Atherosklerose.

Es ist wichtig, zwischen akuten und chronischen Entzündungen zu unterscheiden, da ihre Behandlung und Managementstrategien unterschiedlich sein können. Während bei akuten Entzündungen oft eine kurzzeitige Behandlung zur Linderung der Symptome ausreicht, erfordern chronische Entzündungen in der Regel eine langfristige Therapie, um die Entzündungsreaktion zu kontrollieren und mögliche Folgeschäden zu verhindern.

Folgen stiller Entzündungen

Überblick über entzündungs-assoziierte Erkrankungen

Ein Großteil der heutigen Zivilisationskrankheiten wird durch stille Entzündungen begünstigt. Dazu zählen Diabetes mellitus, Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz, psychische Krankheiten, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Allergien, Arteriosklerose, nicht-alkoholische Fettleber, chronische Schmerzen und vorschnelle Alterung und Degeneration.

Einige Forscher sprechen seit kurzem vom sog. „Inflammageing“, was ausdrücken soll, dass Entzündungs- und Alterungsprozesse miteinander Hand in Hand gehen. 

Hier spielen insbesondere stille Entzündungen eine große Rolle. Diese sind damit Wegbereiter für kognitiven Verfall, Insulinresistenz, Mobilitätsverlust, Arteriosklerose, Einschränkungen des Immunsystems und Krebs. Es werden Studien vorgelegt, die die Beeinflussung stiller Entzündungen durch Omega-3-Fettsäuren, Präbiotika, Probiotika, Antioxidantien und Polyphenole aufzeigen. Außerdem wird die Rolle der Mikrobiota bei Entzündungen diskutiert.

So entdeckst du chronisch stille Entzündungen im Körper

Um den Zustand zu überwachen, gibt es eine Art Detektivarbeit im Labor. Wir schauen uns verschiedene Blutparameter an, die uns Hinweise geben können, wie diese Entzündungsreise verläuft.

Aber was ist, wenn eine Entzündung sich besonders leise verhält? Wie findet man sie dann? Nun, das ist wie eine Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Es braucht eine gründliche Untersuchung und ein bisschen detektivisches Gespür.

Wir schauen uns also Dinge wie das C-reaktive Protein (CRP) an – ein bisschen wie ein Entzündungs-Frühwarnsystem. Dann haben wir die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), die uns sagt, wie schnell sich unsere roten Blutkörperchen bewegen – je schneller, desto lauter die Entzündungsparty.

Insgesamt ist es also wie eine aufregende Spurensuche, bei der jedes Detail zählt, um den rätselhaften Fall der stillen Entzündung zu lösen.

Wie Viszeralfett und die Mikrobiota Entzündungen beeinflussen

Der Einfluss des viszeralen Fettes und der Mikrobiota auf die Entzündungsprozesse im Körper ist ein aktuelles Forschungsthema von großer Bedeutung. Viszerales Fettgewebe, das sich um die inneren Organe herum befindet, gilt als metabolisch aktives Gewebe, das eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Entzündungen spielt. Studien haben gezeigt, dass eine erhöhte Ansammlung von viszeralem Fett mit einem erhöhten Risiko für chronische Entzündungserkrankungen wie Adipositas, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten verbunden ist.

Die Mikrobiota, die Gesamtheit der Mikroorganismen, die unseren Körper bewohnen, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Regulation der Entzündungsprozesse. Eine gestörte Mikrobiota, auch als Dysbiose bezeichnet, kann zu einer erhöhten Produktion von proinflammatorischen Molekülen führen und somit die Entzündungsreaktionen im Körper verstärken.

Reduktion von chronischen Entzündungen

Schlaf und stille Entzündungen

Lege eine für dich passende, gute Aufstehzeit fest. Wenn Du für den Job früh aufstehen musst, überlege, einen Mittagsschlaf einzuplanen, oder Elemente der Morgenroutine (HIIT oder Atemübungen) auf die Mittagszeit zu verlegen. 

Bewegung und stille Entzündungen

Moderate Bewegung ist gesund. So viel steht fest. Aber was genau hat eine regelmäßige Bewegung mit stillen, chronischen Entzündungen zu tun? Insulinspitzen fördern stille Entzündungen im Körper. Daher wirkt Alles, dass gegen solche Peaks arbeitet entzündungshemmend. Bewegung macht Muskelzellen empfindlicher für Insulin, baut entzündungsfördernden Stress ab und senkt erhöhte CRP-Werte.

Ernährung und stille Entzündungen

Die Ernährung spielt eine große Rolle in der Entstehung chronisch entzündlicher Prozesse. Eine antientzündliche Ernährung ist immer individuell, allerdings gelten folgende Grundsätze universell: Esse regional, saisonal und so unverarbeitet wie möglich. Kombiniere dabei verschiedene Antioxidantien, um deren Synergieeffekte zu nutzen. Keine Fertigprodukte.

Es gibt übrigens Neuigkeiten zur Entzündungsdiagnostik. Im März 2024 kam eine Studie heraus, die einen neuen Biomarker zur Entdeckung von stillen Entzündungen vorstellt. Hierzu gibt es einen eigenen Blogartikel.

Möchtest Du tiefer eintauchen und deinen Körper langfristig und nachhaltig von stillen Entzündungen befreien ist das Antientzündungs-Powerpaket inklusive Workbook das richtige für dich.

In Bezug auf stille Entzündungen haben Wildkräuter ein nicht umbeachtliches antientzündliches Potenzial. Lese hierzu meinen Blogbeitrag über Wildkräuter.

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