Was ist Wellbeing?
Wellbeing (Wohlbefinden) ist ein positiver und erwünschter Zustand einer Person, in der sie sich körperlich, geistig und emotional ausgeglichen fühlt und damit eine innere Zufriedenheit einkehrt. So weit die Theorie und das Wunschdenken dieser Begrifflichkeit.
Setzt man dies in Bezug zur Realität der meisten Menschen, ist dieser Zustand aber leider meistens eine Utopie. Dies liegt an den Anforderungen unserer modernen Gesellschaft, aber auch den Fehlern, die wir selbst begehen und unserem fehlenden Wissen und Aktivitäten mehr Wellbeing zu erreichen.
Analog dem Gesundheitsbegriff der WHO geht Wellbeing über die bloße Abwesenheit von Krankheit hinaus und auch weit über die körperliche Ebene hinaus und umfasst Aspekte wie Glück, Zufriedenheit, Sinn im Leben und ein Gefühl von persönlicher Erfüllung.
Wellbeing ist ein ganzheitliches Konzept, das sowohl die innere Balance als auch die äußeren Lebensbedingungen berücksichtigt. Das Besondere hierbei ist, dass es mehr ein sehr subjektives Konzept ist, das persönliches Glück und Zufriedenheit einbezieht.
Gesundheit ist oft damit zwar ein Teil des Wellbeing, aber Wellbeing geht weiter und schließt die emotionale, soziale und spirituelle Dimension des Lebens mit ein. Also irgendwie unser ganze Leben.
Wir wollen in diesem Blog versuchen, dieses Konzept greifbarer und vor allem beeinflussbarer zu machen und damit unser Wellbeing in die richtige Richtung zu entwickeln.
Welche Wissenschaft erforscht das Wellbeing?
Wellbeing ist ein interdisziplinärer Gegenstand verschiedener Wissenschaftsdisziplinen, die alle ihren Teil beitragen, Wellbeing besser zu verstehen und handhabbarer zu machen.
Die Positive Psychologie (z. B. Martin Seligman, Mihaly Csikszentmihalyi) untersucht, wie Menschen Glück, Zufriedenheit und Sinn erfahren, wohingegen die klinische Psychologie die Rolle von psychischer Gesundheit für das Wellbeing erforscht.
Die Gesundheitswissenschaften forschen zur Förderung körperlicher und mentaler Gesundheit. Soziologie und Wirtschaftswissenschaften analysieren die Zusammenhänge zwischen sozialen Strukturen (z. B. Einkommen, Arbeit, Beziehungen) und Wellbeing.
Das Konzept des „Bruttonationalglücks“ (Gross National Happiness, GNH) wurde in Bhutan entwickelt, um Wohlbefinden als Alternative zum Bruttoinlandsprodukt zu betrachten.
Philosophische Ansätze finden sich in der Diskussion über Glück und Wohlbefinden als ethische Ziele des Lebens. Dies geht zurück bis zur griechischen Mythologie. Wohingegen die relativ moderne Neurowissenschaft biologische Grundlagen des Wohlbefindens, wie etwa die Rolle von Neurotransmittern (z. B. Dopamin, Serotonin) untersucht.
Sogar die Politik und öffentliche Verwaltung entwickelt Wellbeing-Indizes (z. B. OECD Better Life Index, World Happiness Report) und integrieren Wellbeing in politische Entscheidungen.
Es gibt also Herangehensweisen von vielen Wissenschaftsdisziplinen, Wellbeing erklär- und messbar zu machen.
Wie kann man Wellbeing lernen oder beeinflussen?
Wellbeing ist ein dynamischer Prozess und keine angeborene Fähigkeit, es kann durch bewusste Praktiken und Lebensstiländerungen gesteigert werden. Dabei spielen körperliche, emotionale, mentale und soziale Aspekte eine Rolle.
Es gibt mehrere Ansatzpunkte, wie das eigene Wohlbefinden in die richtige Richtung beeinflusst werden kann. Diese Interventionen setzen auf körperlicher, psychischer, aber auch seelischer und sozialer Ebene an und bedingen und unterstützen sich zum Teil gegenseitig, deshalb sollte an allen Ebenen gearbeitet werden. Niemand wird hier bisher alles richtug machen, aber man sollte auch nicht alles falsch machen! Vielleicht findets Diu hier Ansatzpunkte einige Dinge anders zu steuern oder auszuprobieren.
- Körperliche Gesundheit fördern
Tägliche Bewegung verbessert die körperliche Fitness und die Stimmung
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und wenig Zucker steigert die Energie. Regelmäßige Schlafzeiten und eine gute Schlafqualität fördern die Regeneration.
Ich selbst praktiziere seit über 30 Jahren regelmässig Sauna als Entspannungsmethode. Mehr Infos dazu gibt es in diesem Sauna Blog Beitrag
- Achtsamkeit und Entspannungstechniken
Entspannungsübungen können Körper und Geist beruhigen. Wenige Minuten tägliche helfen, Stresssymptome zu reduzieren. Bewusste Atemübungen (z. B. 4-7-8-Technik) können Angst und Stress abbauen und neue Wahrnehmungsqualitäten sowie positive physiologische Anpassungen mit sich bringen.
Mit der Achtsamkeitsübung Body Scan, kann man den Körper von Kopf bis Fuß bewusst geführt wahrnehmen. Eine Übung, die ähnlich wie die progressive Muskelrelaxation (PMR) das Körperbewusstsein aktiviert und damit verbessert. Verspannungen werden dadurch früher bemerkt und belastende Körperhaltungen schneller bewusst.
Dieser Blog Beitrag Wie gesund ist dein Atmen befasst sich mit dem Atmen
- Kultur der positiven Emotion
In jedem Leben passieren positive Dinge, die man wahrnehmen und wertschätzen könnte, wenn man sie entsprechend und dankbar wahrnimmt. Welche Dinge in deinem Leben oder täglichem, wöchentlichen Ablauf empfindest du dies? Positives Denken muss man üben, man sollte den Fokus bewusst mehr auf Dinge legen, die gut laufen und nicht Fehler und Defizit orientiert wahrnehmen und handeln. - Soziale Beziehungen stärken
Regelmäßiger Kontakt und gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie verbessert die emotionale Gesundheit, sofern eine positive und offene Grundstimmung vorliegt. Unsere Mitmenschen in Familie, Freizeit und Beruf sollten echte Wertschätzung erfahren. Ehrliches Interesse und aktives Zuhören stärken die Beziehung und das soziale Gleichgewicht. - Persönliche Ziele und Sinn finden
Jeder Mensch sollte seine (temporären) Lebensziele definieren oder zumindest Klarheit über eigene Werte und Prioritäten schaffen und auch danach handeln, leben und sich in deren Richtung entwickeln.
Bekannte und neue Flow-Erfahrungen suchen und erleben. Aktivitäten finden, die Freude bereiten und fordern, z. B. kreative Hobbys und neues Lernen von Sprachen, Künsten und Bewegungen. - Stressmanagement
Ein gutes Zeitmanagement minimiert Stress. Aufgaben zu priorisieren und sich individuelle Pausen in Zeit und Inhalt zu gewähren, gehören dazu. Ebenso das Grenzen setzen und Dinge aktiv nicht zu tun, wenn es notwendig ist. - Natur und Umwelt
Die Natur besitzt uns noch größtenteils unbekannte Kräfte, die wir alle aber spüren können. Deshalb ist Zeit in der Natur immer wichtig. Outdoorsport, Waldbaden oder Spaziergänge steigern das Wohlbefinden und aktivieren unsere innere Apotheke der Gesundheit.
Meine Outdoorsport-Angebote findest du hier
Für Läufer gibt es den Long Jog Saturday
Was sind Grenzen von Wellbeing?
Wie bereits beschrieben wird Wellbeing sowohl von persönlichen als auch von äußeren Faktoren beeinflusst. Die eigene Wahrnhemung und Interpretation spilen eine große Rolle, deshalb muss jeder sich vor allem um seinn eigenes Welbeing kümmern und auch immer folgende Rahmenbedingungen mit in die Bewertung einbeziehen.
- Subjektivität
Nicht jede Person definiert ihr Wohlbefinden gleich, deshalb ist es von aussen schwer zu bewerten und hängt stark von individuellen Bewertungen ab.
Es gibt keine definierten Werte und Maßstäbe in denen Wellbeing gemessen und bewertet werden kann. - Einfluss äußerer Faktoren
Jedes Individuum ist immer Teil verschieden großer Gemeinschaften wie Familie, Kommune, Land etc.. Diese können gesellschaftliche, wirtschaftliche oder andere Faktoren mit sich bringen, die sich negative auf das individuelle Wellbeing auswirken können. Armut, Pandemien, Kriege oder Umweltprobleme können Wellbeing massiv beeinträchtigen, auch wenn das Individuum bemüht ist am Wellbeing zu arbeiten. - Zeitliche Dynamisierung
Wellbeing ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamisches Kontinuum. Lebenskrisen, Krankheiten und andere Faktoren können temporär einen negativen Einfluss haben. - Fehlende Messbarkeit
Es gibt Ansätze Wellbeing wissenschaftlich messbar zu machen. Über Befragungen und Skalenbewertungen soll Wellbeing objektiv messbar und damit vergleichbar gemacht werden. Diese Versuche sind aber interindividuell kaum vergleichbar. - Psychologische Barrieren
Individuelle Resilienz und persönliche Entwicklung sind oft begrenzt durch frühere Erfahrungen und die eigene genetische Veranlagung.
Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Traumata können oft nicht direkt auf typische Wellbeing-Praktiken zurückgreifen, da diese möglicherweise nicht ausreichen, hier ist entsprechende professionelle Beratung zu nutzen.
Ist Wellbeing ein neues Konzept für die moderne Gesellschaft?
Wellbeing ist kein neues Konzept für den gestressten Menschen der modernen Zivilisation und Leistungsgesellschaft. Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung hat sich in den letzten Jahrzehnten aber stark entwickelt.
Philosophen wie Aristoteles, Epikur und die Stoiker beschäftigten sich schon umfassend mit dem Ziel eines erfüllten und glücklichen Lebens und es sind viele gute Hinweise auch heute noch gültig. In den verschiedenen Religionen und spirituellen Traditionen (z. B. Buddhismus, Hinduismus) wird Wohlbefinden durch Achtsamkeit, Mitgefühl und innere Ruhe angestrebt. In unserer Zeit erlebt deshalb YOGA auch so einen starken Zuspruch.
Das Konzept des Wellbeing wurde in der Nachkriegszeit zunehmend mit sozialem Fortschritt, wirtschaftlicher Entwicklung und Gesundheit verknüpft. Hier liegen aber auch die Wurzeln negativer Errungenschaften und Entwicklungen wie zum Beispiel der Konsum von Tabak und Alkohol zugrunde, die wir aktuell gerade langsam korrigieren.
Heute wird Wellbeing ganzheitlicher betrachtet: Es schließt ökologische, gesellschaftliche und kulturelle Faktoren ein, die früher weniger berücksichtigt wurden. Der Fokus auf mentale Gesundheit und Achtsamkeit ist in der modernen Wellbeing-Bewegung besonders hervorgetreten, was wohl in der zunehmenden psychischen Belastung der Arbeitswelt liegt.
Fazit
Während Wellbeing als Konzept historisch tief verwurzelt ist, hat sich seine Definition und wissenschaftliche Bedeutung im Laufe der Zeit erweitert. Moderne Forschung hat dazu beigetragen, Wellbeing als multidimensionales und dynamisches Ziel für Individuen und Gesellschaften zu verstehen. Allerdings bleibt es von äußeren Rahmenbedingungen und der subjektiven Wahrnehmung begrenzt.
Jeder muss es selbst in die Hand nehmen und daran arbeiten. Wellbeing wird nicht vererbt oder angeboren, es muss erlernt, geübt und entwickelt werden. Möglichkeiten dazu gibt es viele.
Dieser Wellbeing Ansatz ist meine Motivation für diesen Healthcoach Account, in dem ich Möglichkeiten gebe unterschiedliche Dimensionen und Einflußfaktoren auf das Wellbeing zu ermöglichen.