
Was bedeutet „unspezifischer Rückenschmerz“?
Die Diagnose „unspezifischer Rückenschmerz“ wird in der Regel dann gestellt, wenn keine eindeutige Ursache für die Beschwerden gefunden werden kann – trotz gängiger Untersuchungsmethoden wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie (MRT). Das bedeutet jedoch nicht, dass der Schmerz „irgendwie“ und ohne Grund auftritt.
Die moderne Medizin kommt mit ihren Untersuchungsverfahren hier an ihre Grenzen. Dabei ist die Ursache oft so simpel: es handelt sich in der Regel um eine Dysbalance in den Muskelgruppen der Rückenmuskulatur – eine unausgeglichene Spannung zwischen verschiedenen Muskeln und Muskelgruppen. Diese Dysbalance führt zu einem erhöhten Spannungsniveau in der Muskulatur, was sich schließlich als Schmerz manifestiert.
Die Unzulänglichkeit der Diagnose
Der Begriff „unspezifischer Rückenschmerz“ ist problematisch, da er den Schmerz als etwas Unklareres darstellt, das keine Erklärung und keine klare Richtung zur Behandlung oder Verhaltensänderung bietet. Für viele Patienten ist diese Diagnose ein Grund zur Verunsicherung. Anstatt mit einem konkreten Ansatz oder einer verständlichen Erklärung für ihre Beschwerden konfrontiert zu werden, erhalten sie die Diagnose „unspezifisch“ – ein Begriff, der wenig Orientierung für den weiteren Gesundungsweg bietet.
Es ist ein Armutszeugnis der modernen Medizin, dass wir in vielen Fällen nicht in der Lage sind, die Ursachen für Schmerzen zu erkennen. Stattdessen werden diese Schmerzen als ein unspezifisches Phänomen abgetan, das in der Praxis häufig zu einer symptomatischen Behandlung führt – etwa mit Schmerzmitteln, ohne die zugrunde liegende Ursache anzugehen.
Die häufige Ursache: Unausgeglichene Muskelspannung
Die Ursache für viele Rückenbeschwerden liegt oft in einer unausgeglichenen Spannung zwischen den verschiedenen Muskelgruppen der Rückenmuskulatur. Dies kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie zum Beispiel:
- Unausgeglichene Körperbelastung: Besonders im Sitzen, langen Bürotagen, beim Heben oder bei anderen alltäglichen Bewegungen können wir unbewusst Haltungen einnehmen, die zu einer einseitigen Belastung der Muskulatur führen.
- Muskelverspannungen: Längere Phasen von Stress, körperlicher Überlastung oder auch psychische Belastungen können zu unbewussten Verspannungen führen.
- Mangelnde Bewegung: Wer sich zu wenig bewegt oder lange in der gleichen Position verharrt, fördert die Entstehung von Muskelverspannungen.
- Schwache Muskulatur: Eine nicht ausreichend trainierte Muskulatur ist anfälliger für Dysbalancen und Überlastung.
- Psychische Belastung und Stress: Ein gesunder Körper kann vieles ausgleichen. Sobald wir aber unter permanentem Stress stehen oder anderweitig psychisch belastet sind, werden selbstregulierende Maßnahmen im Körper heruntergefahren und es manifestieren sich anhaltende Spannungen.
Wenn man den Rückenschmerz als das sieht, was er in vielen Fällen wirklich ist – nämlich als Ausdruck von Muskelverspannungen durch unausgeglichene Spannungsverhältnisse – bekommt man eine viel klarere Vorstellung davon, was im Körper passiert. Diese Erklärung bietet eine einfache, aber effektive Orientierung. Sie zeigt, dass der Schmerz nicht mysteriös ist, sondern ein Resultat von Muskeln, die entweder zu stark oder zu schwach sind und dadurch eine zu hohe Spannung erzeugen.
Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Medizin
Die Diagnose „unspezifischer Rückenschmerz“ sollte nicht der Schlussstrich für die Behandlung von Rückenschmerzen sein. Vielmehr sollte sie als Aufforderung verstanden werden, nach alternativen und funktionellen Erklärungen für den Schmerz zu suchen.
Hier wird sichtbar, welch große Lücken es in der modernen Medizin noch zu schließen gibt. Wünschenswert wäre eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen schulmedizinisch und alternativmedizinischen Ansätzen. Während sich die Schulmedizin oft auf die Diagnose und Behandlung körperlicher Symptome fokussiert, bieten alternativmedizinische Verfahren eine ganzheitlichere Betrachtung des Patienten, die neben körperlichen auch emotionale und psychische Faktoren berücksichtigt.
Die Schulmedizin bietet wertvolle diagnostische Instrumente, wie Röntgen, MRT und Bluttests, die objektive Erkenntnisse über strukturelle und biologische Ursachen liefern. Jedoch bleibt oft die Frage offen, wie man mit den funktionellen und muskulären Dysbalancen umgeht, die viele Rückenschmerzen auslösen. Hier kommen alternativmedizinische Ansätze wie Osteopathie, Akupunktur, Chiropraktik oder die Traditionelle Chinesische Medizin ins Spiel, die den Körper als komplexes Zusammenspiel von physischen, energetischen und emotionalen Aspekten begreifen und gezielt darauf eingehen.
Eine Zusammenarbeit könnte nicht nur zu mehr Heilungserfolgen führen, sondern auch die Patienten stärker in den Prozess einbeziehen. Während die Schulmedizin den Fokus auf eine schnelle Linderung von Symptomen legen kann, ermöglichen alternative Verfahren oft tiefere Einsichten und langfristige Lösungen durch die Stärkung des gesamten Körpers und seiner Selbstheilungskräfte.
Bist du betroffen von der Diagnose „unspezifischer Rückenschmerz“ und auf der Suche nach weitere Schritten? Der MiShu Stuhl könnte ein entscheidender Baustein zu einem glücklicheren Rücken für dich sein. Zusätzlich bieten wir bei unseren Kursen einige kurze, effektive Übungen an, mit denen du die Tiefenmuskulatur deines Rückens stärken und so die Ausgeglichenheit zwischen den Muskelgruppen fördern kannst.